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Die Mission des Apostels Paulus
Ich frage mich, ob wir beim Glaubensleben nicht manchmal vom Regen in die Traufe geraten, indem wir vor aussichtslosen Lagen und Umständen der Umgebung kapitulieren. Es wäre wohl eine große Gefahr für unser Glaubensleben, wenn wir eine zeitweilige Schwierigkeit nicht über-winden, sich der Logik der Situation beugen, sich deshalb verletzt fühlen und vom Glauben ab-kommen.
Wir sollten jeder seiner eigenen inneren Welt treu bleiben und über so einen festen Glauben und Geist verfügen, dass wir nicht nur widrige Verhältnisse sicher in den Griff bekommen, son-dern auch in jeder Lage und unter allen Umständen unsere Herzenseinstellung zur Mission und zu Gott beibehalten.
Der wahre Glaube hängt nicht von der jeweiligen Lage ab
Es war einmal eine Glaubensschwester, die wegen einer dringenden Angelegenheit ihr Kind für eine Weile bei einem Gemeindemitglied zurückließ und nach einem Ausgang zurückkehrte. Da sah sie jedoch, dass die Frau, die sich um ihr Kind sorgte, ihrem eigenen Kind teure Marken-kekse, aber ihrem anvertrauten Kind billige, geschmacklose Knusperchen zu essen gab. Im Großen und Ganzen war sie zwar im Besitz eines nicht schwachen Glaubens, doch der Gedan-ke, dass ihr Kind schlecht behandelt wurde, brach gleich ihr das Herz und versetzte sie in Wut, ohne dabei dem wahren Sachverhalt auf den Grund gehen zu wollen.
Eigentlich verteilte die Frau, die das Kind beaufsichtigte, ihm frohen Herzens käuflich erworbe-ne Kekse. Aber das Kind mochte diese Markenkekse nicht besonders, weshalb sie sie gegen anderes Gebäck austauschte, wobei die erstklassigen Plätzchen in die Hand ihres eigenen Sprösslings fielen. Die Glaubensgeschwister erblickte gerade diese Szene und hielt ihre mo-mentane Gemütsregung nicht unter Kontrolle und zerstörte die bis dahin erlernte und aufrecht-erhaltene Schwesternliebe sowie die Tugend der Liebe.
Ich denke, dass solch ein ähnlicher Fall nicht nur bei dieser Schwester eintritt, sondern uns al-len würde ebenso das Gleiche widerfahren, wenn wir auf dem Weg der Evangelisation auf-grund der äußerlichen Gegebenheiten und Umgebungsbedingungen den Kopf verlören.
Ein Glaube, der je nach den Umständen wackelt, ist am gefährlichsten. Wenn jemand situati-onsbedingt leicht ins Wanken kommt, wird er mit einem Male in die vom Teufel gelegte Schlin-ge fallen. Falls sich ein Mensch hingegen von seinem Standpunkt nicht abbringen lässt, ganz unabhängig von allen äußerlichen Verhältnissen seine Innenwelt in Ordnung bringt und sie gut in Stand hält, vermag er sich vor dem Einfluss der jeglichen Logik der Außenwelt und aller äu-ßerlichen Bedingungen zu schützen.
Ich denke, dass eine solche Gläubigkeit, die jemanden in einer günstigen Lage gute Arbeit leis-ten, jedoch ansonsten die Flinte ins Korn werfen lässt, nicht den von Gott aufgeforderten Geist der Mission des Apostels Paulus widerspiegelt. Wir sollten uns der Lebenszeit des Paulus, der aus jeder unerfreulichen Situation eine für die Evangelisation vorteilhafte Atmosphäre schuf, bewusst werden und wie er einen ausgereiften Glauben besitzen.
1. Kor 9,19-27 Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, damit ich möglichst viele gewinne. Den Juden bin ich wie ein Jude ge-worden, damit ich die Juden gewinne. … Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden - obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi -, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne. … Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzu-haben. …
Wir müssen an die Geisteshaltung des Paulus denken, der allen alles wurde, um viele Men-schen zu retten, und uns auch anstrengen, in jeder gegebenen Situation unser Bestmögliches zu tun.
Beständige und Wankelmütige unter äußerlichen Umständen
Wenn wir uns den Verlauf des Exodus in alten Zeiten anschauen, so stellen wir eine gewichtige Unterschiedlichkeit der Herzenseinstellung und Glaubensstärke des Volks Israel bei seinem Abmarsch aus Ägypten und bei seiner Begegnung mit einer äußerlichen Bedingung „Wüste“ fest. Unter mehr als sechshunderttausend Männern konnten lediglich zwei, die auch unter äu-ßerlichen Verhältnissen stets standhaft geblieben waren, entsprechend der Verheißung Gottes ins Land Kanaan eintreten, wobei der Rest des Volkes ausnahmslos Kanaan nicht betreten konnte und in der Wüste starb, weil seine Geisteshaltung aus dem Gleichgewicht fiel.
Wo es kein Trinkwasser gab, ließen die Israeliten ungehemmt ihrem Ärger, Groll und Jammer freien Lauf. Und sobald es auch ein wenig schwierige Verhältnisse und brenzliche Situationen herrschte, verloren sie gleich ihr inneres Gleichgewicht und brachten ihren eigenen Glauben zu Fall. Obwohl Gott, der alles schuf, schon mit leisester Bewegung der Wolken einen Regen her-beiführen und in der Wüste tägliche Nahrung vom Himmel konnte regnen lassen, vermochten sie ihren Glauben an Gott nicht fest und unerschütterlich zu bewahren und kamen um, weil sie murrten und sich beklagten (1. Kor 10,5-11).
Doch auch in derselben Lage riefen wenigstens Josua und Kaleb aus: „Gott ist mit uns. Er wird uns in dieses Land bringen. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn wir wollen sie wie Brot aufes-sen (4. Mose 14,8-8)!“ und verließen sich mit einem vollkommenen Glauben an Gott auf ihn, weshalb sie einen göttlichen Segen erhalten konnten.
Ebenso war der Apostel Petrus ein Mensch, der die innere Bedeutung gut erkannte; daher ließ er sich niemals durch äußerliche Umstände bestimmen. Petrus galt als ein Jünger, der am meisten von Jesus solche Worte hörte, die ihn in Versuchung hätten bringen können, wobei er sogar die Bezeichnung Satan hinnehmen musste, nicht etwa deshalb, weil er da einen großen Fehler begangen hätte.
Mt 16,21-23 Seit der Zeit fing Jesus an, seinen Jüngern zu zeigen, wie er nach Jerusalem ge-hen und viel leiden müsse von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getö-tet werden und am dritten Tage auferstehen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fuhr ihn an und sprach: Gott bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht! Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.
Als Jesus von seiner Festnahme durch die Heiden und von seinem Kreuzestod sprach, brachte der treue Petrus aus Gerechtigkeitsgefühl seine Entrüstung zum Ausdruck: „Mein Herr, das darf nie und nimmer mit dir geschehen! Wer würde sich nun getrauen, dir so etwas anzutun? Ich selber werde mich mit Hand und Fuß dagegen wehren …“ Aber wie mächtig müsste der Schock, den ihm Jesus - anstatt eines Lobes - mit seiner Rüge „Weg mit dir, Satan!“ einjagte, gewesen sein? Jedoch folgte Petrus Jesus bis zum Ende nach, in der festen Überzeugung von seiner bezweckten Belehrung, weil ihn Jesus so sehr achtete und liebte.
Als die Jünger Jesus in der vierten Nachtwache über den See kommen sahen, zitterten sie vor Furcht am ganzen Körper, weil sie meinten, es sei ein Gespenst. Doch Petrus trat mutig vor und sprach: „Herr, wenn du es wirklich bist, lass mich auf dem Wasser zu dir kommen!“ Aber als er mit Erlaubnis auf dem Wasser ging und sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Da hätte Jesus ihm ohne Weiteres ermutigende Worte „Du hast un-ter den Zwölfen den stärksten Glauben“ sagen können, tadelte ihn jedoch vielmehr: „Du Klein-gläubiger, warum hast du gezweifelt (Mt 14,22-23)?“
Nehmen wir mal an, wir hätten solche Worte gehört. Wenn jemand sie auch von einem Pfarrer wahrnehmen müsste, dann ließe er gewiss seinen Kopf nach unten hängen. Was würden wir da wohl tun, falls wir sie aus dem Mund Jesu selbst hörten? Und Petrus hörte sie von Jesus höchstpersönlich. Nichtsdestoweniger hielt er die Worte Jesu für angebracht. Da er auf diese Weise sogar durch äußerliche Bedingungen nicht ins Wanken geriet, so konnte er nicht nur den Schlüssel des Himmelreichs erhalten, sondern wurde auch damit gesegnet, dass Jesus seine Gemeinde auf ihn baute.
Mt 16,18-19 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Ge-meinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.
Genauso sollten wir uns zwar an äußerliche Bedingungen anpassen, wenn sie unserem See-lenheil dienen, aber ansonsten uns mit einem so berggroßen Glauben wappnen, dass wir sie schon von vorneherein ganz außer Acht lassen. In Anlehnung an die Frömmigkeit des Apostels Paulus, der sich jeden Tag aus Angst vor dem Verlust seines Gleichgewichts mit der Peitsche schlug und sich zum Gehorsam gegenüber Christus zwang, müssen wir auch in unserem Glau-bensleben zuerst die seelische Ausgewogenheit wahren.
Die Menschen, die den Glaubensweg gehen, sind zu Beginn meistens bejahend und innerlich aufgewühlt. Sowohl Judas Iskariot als auch Saul, der erste König Israels, zeichneten sich am Anfang durch einen außergewöhnlichen Glauben an Gott aus. Doch im Laufe der Zeit wurden die beiden durch äußerliche Faktoren beeinflusst und kamen schließlich zu Fall.
Vergessen wir niemals unseren Auftrag, zusammen mit Christus - unter allen Umständen und Verhältnissen - die verschollenen Brüder und Schwestern zu sammeln. Äußerliche Bedingun-gen mögen sich zwar zwangsläufig laufend ändern, aber wenigstens die grundsätzliche Geis-teshaltung Gott gegenüber darf keineswegs einen Wandel erfahren. Außerdem sollte sich un-sere anfängliche Inbrunst niemals verflüchtigen, sondern fortdauern, damit wir auf alle Fälle ins ewige Himmelreich eintreten können.
Derjenige, der durch den Glauben Umstände und Bedingungen herbeiführt
Wie der Apostel Paulus in jeder Umgebung Möglichkeiten für die Mission schuf, so suchen wir auch selbst in einer unerwarteten Situation Wege zur Verkündigung des Evangeliums unter den Menschen der Welt zu finden!
An einem Festtag bereitete eine Glaubensschwester in der Familie ihres Mannes Gerichte zu und schob ihrer Schwägerin mit der Bemerkung „Liebe Schwägerin, koste es mal!“ etwas Spei-se in den Mund, was ihr eine Gelegenheit bot, ihr zu predigen und sie zur Taufe zu führen. Es war zwar ungünstig, beim Verkünden der Heilsbotschaft die Bibel aufzuschlagen, aber sie pre-digte in Anpassung an ihre jeweils gegebene Situation und erzielte dadurch ein gutes Ergebnis. Wenn jemand selbst in einer ungewohnten Umgebung stets alles unter dem Gesichtspunkt der Mission betrachtet, dann hält er jede Lage für ein Missionsumfeld.
Wenn der Leiter eines Großunternehmens mit dem Wagen unterwegs ist, dann scheint ihm al-les wie Geld vorzukommen. Er pflegt sich den Kopf schüttelnd zu fragen: „Man kann alles überall Herumliegende zu Geld machen. Warum hebt man es nicht auf?“ Ist er nicht deshalb der Vorsitzende eines der in der Finanzwelt führenden Großunternehmen geworden, weil sein Kopf voll mit Gedanken „Wenn ich damit so und so vorgehe, dann werde ich wohl daraus Ka-pital schlagen können“ war?
Ich hoffe, dass alle Familienmitglieder des Glaubens solch einen Blick für die Evangelisation entwickelt, damit sich ihnen der Satz „So viele zu Missionierende dort“ spontan entringe. Da wir den Auftrag haben, das Evangelium unter allen Völkern der Welt zu verkünden, sind nicht sämtliche Weltbürger die zu bekehrenden Menschen? Ich wünsche mir aufs Innigste, dass Sie nicht die Umstände zum Vorwand nehmen, sondern in der Lage sind, sie selbst zu kreieren.
Wenn unsere zum Militär eingerückten jungen Glaubensbrüder auch den Dienstgrad eines Ge-freiten haben, sind sie schon in der Kaserne in aller Munde. Die Glut im Herzen der Glaubens-soldaten ist daran erkennbar, dass sie die im kurzen Ausgang oder Übernachtungsurlaub ken-nengelernten Kameraden zu Gott führen. Wenn ein Vorgesetzter sie wegen ihrer Mission an-fährt, dann verkünden sie ihm sogar Gottes Wort, sodass sich viele Wehrpflichtige zur Wahrheit bekennen, wobei solche gnadenvolle Fälle gang und gäbe sind.
Falls unser Gedanke „Es geht nicht“ bis jetzt dem Evangelium Gottes im Wege gestanden hät-te, dann sollten wir alle nun imstande sein, die Heilsbotschaft wie Paulus in jedem Umfeld und unter allen Bedingungen unbekümmert kundzutun. Die Meinung „An einem bestimmten Ort klappt halt die Mission nicht“ entspringt nur einem Klischee. Wechselt man seinen Gedanken, geht alles in Erfüllung. Wird das Evangelium nicht in buddhistischen, islamischen Ländern und sogar nicht mit viel mehr Erfolg selbst in den kommunistischen Staaten verkündet?
Auch wenn sich jemand seit Generationen im Umfeld einer konfuzianischen oder buddhisti-schen Familie befindet, vergessen wir keineswegs, dass der allmächtige Gott das Herz aller Menschen umzukehren vermag! Da ich mit eigener Kraft das Herz zu bekehren und im Ver-trauen zu mir selbst zu missionieren beabsichtige, legen mir die Angst vor äußerlichen Ver-hältnissen und der Gedanke „Es ist unmöglich“ Fußfesseln an.
Der Missionsgeist des Apostels Paulus
Stellen wir nun fest, aus welcher inneren Geisteshaltung heraus der Apostel Paulus das Evan-gelium verkündete!
Apg 20,20-24 … Und nun siehe, durch den Geist gebunden, fahre ich nach Jerusalem und weiß nicht, was mir dort begegnen wird, nur dass der Heilige Geist in allen Städten mir be-zeugt, dass Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten. Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes.
Der Missionsgeist des Apostels Paulus war wie oben erwähnt; daher gab ihm Gott vor Freude auch Früchte und ließ ihn allenthalben Gemeinden errichten, weil er überall dort, wohin auch immer er ging, eine Atmosphäre für die Evangelisation schuf. Er hielt es ohne Weiteres für selbstverständlich, gefesselt und ins Gefängnis geworfen zu werden. Wenn er dann in der Haft-anstalt saß, so predigte er dort Aussehern und Gefangenen und führte sie dazu, Buße zu tun.
Als er im Gefängnis Sträflingen, König und königlicher Familie gegenüberstand, sprudelten die Worte über Christus furchtlos nur so aus seinem Mund hervor, ganz unabhängig von Ort und Zeit. Auch bei jedem wie auch gearteten Versuch des Teufels, die Evangelisation von Paulus zu verhindern, blieb der Apostel standhaft. Ein Kerker, ganz gleich ob er hier oder dort hinter Gittern war, konnte Paulus unter keinen Umständen zum Schweigen bringen, denn er hatte Glauben und Geisteshaltung, die selbst in Gefangenschaft keine Schranken kannten. Da Pau-lus die ganze Welt als ein Missionsfeld und alle Menschen als die zu Missionierenden be-trachtete, so vermochte er jegliche Situation in eine Missionsatmosphäre zu überführen.
Aus diesem Grunde konnte Paulus jedem Menschen Gottes Wort predigen. Begegnete er ei-nem Juden, dann verkündete er ihm das Evangelium mit Rücksicht auf jüdische Gedankenwelt und Lage und bekehrte ihn zum Christentum. Wenn er einen Heiden antraf, so wandelte er heidnische Eigenschaften und Umstände in eine missionierbare Atmosphäre um und ließ ihn Christ werden. Der Gedanke „Die Juden kommen nicht in Frage, weil sie im Legalismus verfan-gen sind“ oder „Da sie Götzendiener und Heiden sind, wird es wohl nicht gehen“ hatte gar kei-nen Platz in dem Herzen des Apostels Paulus.
Wir sollten solche Missionsweise von Paulus gut verstehen. Im Zusammenhang mit der Missi-on nach dem Apostel Paulus äußert das eine oder andere Gemeindemitglied den Wunsch, dort, wo sich die Menschen dieser Welt Hobbys und Vergnügen gönnen, in ihrer guten Gesell-schaft - also nicht von der grundsätzlichen Missionshaltung heraus - das Evangelium zu ver-künden, was nicht der wahren Mission des Apostels Paulus entspricht. Wenn jemand, der im Allgemeinen aus gezwungenen Gründen nicht an der Mission teilnehmen kann und wegen ei-nes Familienangehörigen oder Freundes diesen Ort aufsucht, kann eine Mission im Sinne des Paulus treiben.
Paulus tat seine Arbeit und verkündete jedem, den er beschäftigungshalber traf, Gottes Wort. Die Redlichkeit gegenüber der eigenen Tätigkeit ist die Mission des Paulus. Wir könnten die Mission mit der Herzenseinstellung, in jeder Position und Situation - egal, ob am Arbeitsplatz, in der Schule, im Militär usw. - auch eine Seele zu retten, als die im Geiste des Apostels Paulus bezeichnen.
Begegnete er Juden, so gesellte er sich vom jüdischen Standpunkt aus als Gleichgesinnte zu ihnen und führte sie zum Heil. Fand er aber Heiden vor, dann versetzte er sich in ihre Lage und rettete sie auf diese Weise, was jedoch keineswegs etwa hieße, dass er missionierte, indem er am heidnischen Opferkult teilnahm und von der Speise des Götzenopfers genoss, oder dass er sich mit Atheisten bzw. Juden traf, ohne ihnen zu predigen. Da er stets unerschütterlich Herz und Sinn zu Gott erhob, konnte er ohne jegliche Rücksicht auf äußere Umstände, die seine Mission zu verhindern und ihn zu behelligen suchten, unerschrocken die Heilsbotschaft verkün-den.
Apg 21,11-13 Und als er zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus und band sich die Füße und Hände und sprach: Das sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, wer-den die Juden in Jerusalem so binden und überantworten in die Hände der Heiden. Als wir aber das hörten, baten wir und die aus dem Ort, dass er nicht hinauf nach Jerusalem zöge. Paulus aber antwortete: Was macht ihr, dass ihr weint und brecht mir mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Na-men des Herrn Jesus.
Es ist jetzt Zeit, die Mission des Apostels Paulus zu treiben. War unsere bisherige Missionswei-se schablonenhaft, so ist zu diesem Zeitpunkt, wo Familienmitglieder aus allen Ecken und En-den der Welt massenweise geflogen kommen, die Mission des Apostels Paulus proklamiert worden, bei der wir im Verständnis ihrer Kulturen zu missionieren haben.
Gott hat uns bereits deren Ausgang gezeigt. Gott hat alles vollbracht; daher bleibt uns nur noch übrig, der Erfüllung der letzten Prophezeiung entgegenzusehen. Wer im von Gott vorherbe-stimmten Leben den göttlichen Segen in reichem Maße erhalten will, der soll seine Gefühle, Gedanken und alle seine eigenen Glaubensformen verändern und sich überlegen, ob er die von Gott gewünschte Welt aufbaue oder nicht.
Die Mission des Apostels Paulus und die Krone der Gerechtigkeit
Die Verkündigung des Evangeliums ist der uns von Gott anvertraute wichtigste Auftrag. Wir nehmen nicht erst dann an der Arbeit eines Missionars teil, wenn wir uns selbst auf den Weg machen zu missionieren, denn die Schüler können ohne Weiteres in der Schule, die Berufstä-tigen am Arbeitsplatz und die Privatunternehmer im Betrieb die Heilsbotschaft verkünden. Die allergrößte Aufgabe, die wir auf Erden zu erfüllen haben, ist es, uns stets um die Mission an allen Orten zu gelegener und ungelegener Zeit zu bemühen.
2. Tim 4,1-8 So ermahne ich dich inständig vor Gott und Christus Jesus, der da kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich: Predige das Wort, steh dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre. … Du aber sei nüchtern in allen Dingen, leide willig, tu das Werk eines Pre-digers des Evangeliums, richte dein Amt redlich aus. Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerech-tigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben.
Richten wir unseren Blick auf die vom Apostel Paulus gesehene Krone der Gerechtigkeit und auf die Herrlichkeit des Himmels! Wir dürfen uns niemals von äußeren Umständen oder von der weltlichen Logik überwältigen lassen. Tote Fische schwimmen zwar mit dem Strom, aber lebendige Fische schwimmen gegen die Strömung. Wir sollten uns nicht von der weltlichen Meeresströmung forttreiben lassen, sondern auch in solcher Situation die Gerechtigkeit und den Glauben halten.
Der gerechte Mann Noah und der rechtschaffene Lot in der Bibel erwiesen stets Gott Ehrfurcht, als sich alle Menschen von den Verhältnissen ihrer Umgebung hin- und herreißen ließen, und wurden dadurch zu den in der Bibel gelobten Vorfahren des Glaubens. Selbst im prunkvollen Leben in den Städten Sodom und Gomorra und unter den Gott vergessenen flatterhaften Men-schen kehrte Lot Gott den Rücken nicht. Die äußeren Bedingungen konnten seine Glaubens-haltung, sich auf Gott zu verlassen, nicht aus dem Gleichgewicht bringen noch vollständig bre-chen; desgleichen bei Paulus und Petrus.
Wir müssen Gottes weise Kinder werden, die wir beim Bibellesen solche Tatsachen in unser Herz schreiben und alle wie auch immer gearteten Umstände auf eine kluge Weise überwin-den. Richtet sich meine Herzensmitte richtig auf Gott, so werde ich wie Daniel selbst in Gefan-genschaft geehrt und erhöht. Wer aber sein inneres Gleichgewicht verliert, kann er nicht umhin, wie Judas Iskariot angesichts auch ein wenig ungünstiger äußerer Bedingungen einen Kompro-miss mit der Realität zu schließen und eine ärmliche Seele zu werden, der die himmlische Herrlichkeit abhanden kommt. Unter keinen Umständen sollten wir uns alle, die Hundertvier-undvierzigtausend, rütteln und schütteln lassen, sondern stets, wie sich die Sonnenblume nach der Sonne dreht, Gott folgen, wohin er uns immer führen mag.
Werfen Sie bitte einen Blick auf Ihre Umgebung! Unser Missionsgebiet streckt sich bis ans En-de der Welt, und alle sechs Milliarden Menschen sind die von uns zu Missionierenden. Machen wir möglichst schnell verschollene Brüder und Schwestern ausfindig, indem wir - ganz gleich ob im In- oder Ausland - jeder mit seinem jeweils erhaltenen Talent einen Wettlauf um die größt-mögliche Kraftanstrengung mitmachen. Ich hoffe, dass die Familie Zions die von Gott beauf-tragte Mission im Sinne des Apostels Paulus zuverlässig zu einem erfolgreichen Abschluss bringt.