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Der Geist des Knechts und der Geist des Sohnes
Wir sind von Gott für wert geachtete Diener des Evangeliums und beteiligen uns mit an dem großen Werk Gottes. Aber es ist dabei im wahrsten Sinne des Wortes von großem Belang, in welcher Geisteshaltung wir uns für das Evangelium einsetzen.
Sie haben den Auftrag eines Erntearbeiters erhalten, der den Samen des Evangeliums im Frühling auszusäen und im Herbst reife Körner einzusammeln hat. Arbeiten Sie wahrhaftig im Geist des Sohnes oder im Geist des Knechts, der nur den Boden zertritt? Der Sohn und der Knecht unterscheiden sich in ihren Geisteshaltungen grundlegend voneinander.
Der Geist des Sohnes, der mitleidet, um auch mitverherrlicht zu werden
Stellen wir uns einen Knecht vor, der auf einem Bauernhof mit Ackerland für 100 Seoms (etwa 1350 kg) Reisernte angestellt ist. Er schlägt einfach Tag für Tag die Zeit tot, nur mit dem Ge-danken, dass er seinen Tagelohn für die Aussaat von guten Samen und für deren Pflege erhält. Er schlägt sich irgendwie die Zeit um die Ohren und versucht möglichst auf eine bequeme Wei-se zu arbeiten, indem er sich unter dem Vorwand des Windes, der Hitze oder des Regens sei-nen Pflichten entzieht.
Aber ein Sohn bietet vom Aussäen der Samen an, die aussprießen und erntereif werden, seine ganze Kraft auf. Er arbeitet voller Fröhlichkeit und Freude in der glühenden Sonnenhitze, wobei er nur an die Ernte im Herbst denkt, denn die Frucht der im schwülen Sommer verflossenen Schweißtropfen gehört ihm. Er betrachtet seinen Schweiß im Sommer nicht als Zeichen von Mühsal, in Anbetracht der Tatsache, dass er selbst der Eigentümer bzw. Erbe von diesen Ge-treiden und Früchten, die sich im goldenen herbstlichen Licht aufwiegen, sein wird.
In dieser Art und Weise unterscheidet sich der Geist des Knechts von Grund auf völlig von dem des Sohnes. Wir wollen uns den obigen Sachverhalt zu Herzen nehmen und feststellen, von welchem Standpunkt aus und mit welcher Geisteshaltung wir die Evangelisation vorantreiben sollten.
Röm 8,14-18 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. … Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.
Wir sind Gottes Kinder bzw. seine Nachfolger (Erben), die wir mit Christus zu leiden haben, da-mit wir auch seine Herrlichkeit mit ihm teilen. So können wir nicht umhin, uns zurückzubesin-nen, ob wir wahrhaftig im Geist des Sohnes das Evangelium verkündet haben oder etwa im Geist des Knechts.
Selbst in diesem Moment führen all unsere Familienmitglieder die ihnen anvertrauen großen oder kleinen Aufgaben auf verschiedenen Gebieten in aller Stille aus. Jedoch sagt die Bibel, dass es bei solchem Evangelisationswerk zur Verherrlichung Gottes mühselige und schwierige Arbeiten, erzürnbare Beschäftigungen sowie beschwerliche und widerwillige Tätigkeiten gebe. Die einen haben den Geist des Sohnes und harren in Geduld aus, um ins Himmelreich zu kom-men, wohingegen die anderen mit dem Knechtsgeist in Erwartung des Tageslohnes alle Tage irgendwie über die Runden zu bringen pflegen.
Wer den Geist des Sohnes besitzt, ist Gottes Erbe und Miterbe Christi und gilt auch als ein freudvoller Teilnehmer an seinem jetzigen Leiden, um künftig mit zur Herrlichkeit erhoben zu werden. Da der Sohn der Meinung ist, dass er nur durch Leiden zu etwas kommen und sein Familienunternehmen beleben könne, überwindet er mit Bravour alle Not und Schwierigkeit im Hinblick auf seine bessere Zukunft und seine zu erwartende Erbschaft.
Aber derjenige mit dem Geist des Knechts geht solchem Leiden aus dem Weg, arbeitet nur auf die Anweisung hin passiv und lässt jegliche Bereitwilligkeit missen. Da er lediglich auf seinen Tageslohn erpicht ist, sucht er mit dem Gedanken der fragwürdigen Leidensnotwendigkeit der-artige Arbeiten zu vermeiden. Daher vermag er auf keinen Fall die Erbschaft des Himmelreichs der Herrlichkeit anzutreten.
Der Geist des Sohnes ist gerade der Geist Christi
Denken wir mal an den Apostel Paulus, der um des Evangeliums vom Reich willen weder et-was zu sich nahm noch schlief, in Lumpen ging, vor Kälte zitterte und mit Fäusten geschlagen wurde. Er arbeitete zweifelsohne mit dem Geist des Sohnes und opferte sein ganzes Leben für das Aufkommen des Evangeliums und für das Erbe des Himmelreichs auf.
Gal 4,6-7 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.
Wir sind Erben durch Gott, die das Erbe des Himmelreichs antreten werden. Die Arbeiten fürs Himmelreich sind nicht für die anderen, sondern dienen unseren eigenen Erbschaftsangelegen-heiten und unserem Ziel der Teilhabe an der himmlischen Herrlichkeit.
Die Hinterlassenschaft gehört in jeder Hinsicht dem Sohn und beileibe nicht dem Knecht. Auch in der glühenden Sommerhitze arbeitet der Bauernsohn voller Eifer, in Schweiß gebadet, indem er das Unkraut ausjätet, die Felder bewässert, diese mit Herbiziden besprüht, weil die Ernte von allen Ackerkulturen seinem Vater gehört und schließlich als das Erbe in seine Hände fällt.
Wie ist es bei Ihnen? Möchten Sie ein Knecht oder ein Sohn sein? In Stellung als ein Sohn soll-ten Sie nicht wie die anderen Menschen müßig in den Tag hinein leben, sondern vielmehr noch fleißiger arbeiten und sich um eine größere Ernte bemühen. Falls Sie ohnehin ein Diener des Evangeliums geworden seid, müssten Sie um des endlosen Segens des Himmels willen im Geist des Sohnes arbeiten und niemals eine solche Torheit begehen, im Geist des Knechts zu bleiben.
Jesus legte ein fleischernes Gewand an und zeigte uns höchstpersönlich als ein Sohn und nicht als ein Knecht sein vorbildliches Wirken.
Herb 5,7-10 Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens … So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden,
In Bezug auf die ganze Passion Christi am Kreuz sagte der Apostel Paulus: „So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt.“ Wäre er ein Knecht gewesen, dann hätte er wohl nicht gelitten, weil der Knecht, auch wenn dieser keine Schmerzen zu erlei-den braucht, nach Ablauf der vorgeschriebenen Arbeitszeit seinen vereinbarten Tagelohn er-hält.
Aber der Sohn arbeitet nicht für einen Lohn, sondern sehnt nur ein fruchtbares Jahr herbei und bietet unter viel Schweiß und Anstrengung alle seine Kräfte auf. Auch Jesus folgte dem Willen Gottes voll und ganz, bis er in solchem Geist des Sohnes am Kreuz sein Blut vergoss und sich selbst opferte, wodurch er den verherrlichten Samen, das Heil, in die ganze Menschheit einge-sät hat.
Jes 53,1-5 Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der Arm des HERRN offenbart? Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hat-te keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. … Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
Jesus erlitt nicht deswegen so furchtbare Pein, weil er irgendwelche Verachtung hervorrufende oder zu verabscheuende Tat begangen hätte. Da er ohne seine Aufopferung seine geliebten Kinder zur Vergebung ihrer Sünden nicht retten konnte, ging er vielmehr in freudigem Gehor-sam seinen dornigen Weg.
Mit des Knechts Geist kann einer unter keinen Umständen solche Tat vollbringen. Christus schlug diesen Leidensweg ein, und zwar nur allein deswegen, weil er uns vorbildlich den Geist des Sohnes zeigen wollte, auf dass wir seinen Fußstapfen nachfolgten, denn wir können erst nach der Überwindung der schweren und mühseligen Zeiten die Herrlichkeit des glanzvollen Himmelreichs empfangen und als Söhne die himmlische Erbschaft antreten.
Werdet Kinder, die ihr wie ein kluger Knecht bereit seid!
Wenn man sich den Erfolg der heutzutage stattfindenden Evangelisation ansieht, so zeigt die Statistik in den letzten zehn Jahren, dass die Frucht der in der schneidigen Kälte erfolgten Ver-kündigung des Evangeliums reicher als die im erfrischenden Frühling und Herbst ist. Mit ande-ren Worten: Als wir unter denkbar ungünstigen Bedingungen die Heilsbotschaft verkündeten, konnten wir viel mehr Familienmitglieder als beim Missionieren unter guten Verhältnissen fin-den. Ich habe das Gefühl, dass Gott uns beobachtet, ob wir wirklich im Geist des Sohnes oder im Geist des Knechts arbeiten.
Die allegorischen Worte Jesu, mit denen er den Geist Sohnes bzw. des Knechts ganz konkret erklärt hat, sollten wir uns hinter die Ohren schreiben.
Mt 24,44-47 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint. Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine Leute gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit zu essen gebe? Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.
Derjenige, der in gleichnishaften Worten als ein „kluger Knecht“ dargestellt wird, ist zwar im übertragenen Sinne ein „Knecht“, aber im Grunde genommen ein Mensch mit dem Geist des Sohnes. Da Jesus sagte, dass der Herr nach seiner Heimkehr das Verhalten des Knechts feststellen werde, ob dieser seiner Dienerschaft - unter Beobachtung oder nicht - zur rechten Zeit die Speise gegeben habe, und ihm eventuell die Verantwortung für alle seine Güter zu übertragen gedenke, ist dieser Mensch eben nicht sein Sohn bzw. sein Erbe? Er scheint ein Diener zu sein, zumal er sogar solch eine unangenehme Arbeit wie die eines Knechts nicht scheut, ist jedoch in Wirklichkeit sein Sohn.
Es steht durchgängig im Galater- und Römerbrief oder in anderen Büchern der Bibel geschrie-ben, dass Gott nur seinen Kindern, d. h. seinen Nachfolgern, alle Erbschaften hinterlässt. Da Nachfolger Erbberechtigten bedeutet, werden die Erben Gottes nicht das ewige Himmelreich vererbt bekommen? Wer sich Tag und Nacht mit viel Fleiß und Anstrengung um alles bemüht, mit großer Sorgfalt auch auf eine Kleinigkeit achtet und das Evangelium aufs Herzinnigste verkündet, der ist wohl ein Sohn mit der Berechtigung, ein Erbe des Himmelreichs zu werden.
Wir sollten möglichst schnell überprüfen, wie es um den Geist in unserem Innern steht, und dafür sorgen, dass wir am Tag, an dem wir das Himmelreich zum Erbe erhalten, nicht in der Stellung als Knecht in die tiefste Finsternis hinausgeworfen werden und dort heulen und mit den Zähnen knirschen. Wenn jemand trotz seiner Sohnhaftigkeit den Geist eines Knechts hat, der soll ihn ändern. Ansonsten fürchte ich, dass er, wie es in der Bibel geschrieben steht, als ein böser Knecht gebrandmarkt werde.
Mt 24,48-51 Wenn aber jener als ein böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunke-nen: dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er's nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern.
Ein böser Knecht pflegt die jeweilige Stimmung des Herrn aus seinem Gesicht abzulesen. Wenn sein Herr unsichtbar ist, faulenzt er herum, indem er die Zeit mit Völlerei, Suff und Schlaf verplempert, bis er zurückkommt. Deshalb kann der böse Knecht letzten Endes keiner Strafe entgehen, die eine tiefe Reue bei ihm hervorruft, weil er den Willen des Herrn nicht richtig zu jeder Zeit und überall befolgt. So zeigte Gott uns - beim Erwähnen vom klugen und treuen Die-ner - zwei Arten von Menschen, wobei die einen mit dem Geist des Knechts ins ewige Höllen-feuer kommen und die anderen mit dem Geist des Sohnes ins ewige Himmelreich eintreten und eine Erbschaft mitbekommen. Wir sollten uns gebührendermaßen mit dem charakteristi-schen Merkmal der Belehrung durch das Gleichnis vom treuen und vom bösen Knecht ausein-andersetzen und daraus großen Nutzen für unser Seelenheil schöpfen.
Wir sind alle Söhne, die Gott zu seinem allerletzten Evangelisationswerk berufen hat. Lasst uns in dieser letzten Stunde des verheißenen Segens mit dem Geist des Sohnes an der Verkündi-gung des Evangeliums teilnehmen, um die Krone der Herrlichkeit zu erhalten, und all den Se-gen empfangen!
Ich bin davon überzeugt, dass Sie alle Zions Kinder werden, die Sie Gott, der sich einzig und allein für das Leben der vermissten Kinder des Himmelreichs aufgeopfert hat, noch mehr dan-ken und in der Geisteseinstellung des Sohnes, der dem Geist und der Braut wie aus dem Ge-sicht geschnitten ist, die Ihnen anvertraute Evangeliumsmission noch erfolgreicher durchfüh-ren. Widmen wir uns alle mit dem Geist des Sohnes dem Evangelisationswerk, damit der Tag der Ankunft des Vaters vorverlegt wird!